Das deutsche Unternehmen KARL MAYER Textilmaschinenfabrik GmbH, einer der führenden Hersteller von Wirkmaschinen, hat ein 3D-Drucksystem für die Massenproduktion von Strickwaren entwickelt.

Die Innovation kombiniert eine Strickmaschine mit einem 3D-Drucksystem in einem einheitlichen Rolle-zu-Rolle-Verfahren. Das Ergebnis ist nach Angaben des Unternehmens ein Höchstmaß an Flexibilität und Effizienz bei der Herstellung maßgeschneiderter Produkte.

Bei der neuen Lösung erfolgt der 3D-Druck auf Textilien direkt nach der Herstellung auf einer Kettenwirkmaschine. In diesem Fall ist die Maschine direkt an das Vorlagensystem des Druckers angeschlossen, was eine gezielte Steuerung ermöglicht. Der am H-Portal montierte Druckkopf lässt sich mit einer Geschwindigkeit von 5 m/s schnell in alle Richtungen in jede gewünschte Produktionsposition bewegen. Das Kamerasystem und die Mustererkennungssoftware sorgen für „höchste Positionierungsgenauigkeit“ des Druckkopfes auf einer bedruckbaren Fläche von 2 x 1 Meter.

Die aktuelle Version des Druckers druckt mit Polyurethan und Silikon ohne Hitzeeinwirkung. In der Textilveredelung übliche Materialien werden mit einer Geschwindigkeit bedruckt, die einer Textilproduktionsgeschwindigkeit von 85 m²/h bei einer Grundarbeitsbreite von 138 Zoll (3.5 m) entspricht.

KARL MAYER hat die neue 3D-Drucklösung bereits mit seinem Entwicklungspartner der Fachhochschule Bielefeld für die Herstellung von Schuhstoffen getestet. Es wird berichtet, dass ein funktionsfähiger Prototyp bereits letztes Jahr fertig war und auf der Techtextil 2022 in Frankfurt am Main vorgestellt wurde.
„Der 3D-Druck ermöglicht es uns, unseren gesamten Ansatz beim Design textiler Produkte völlig zu überdenken. Die Welt der Sportbekleidung zeigt uns bereits, dass dies möglich ist. Die Massenproduktion von Produkten mit 3D-gedruckten Branding- und Funktionselementen ist in diesem Bereich bereits etabliert“, sagt Michael Kieren vom KARL MAYER New Business Development Team.

In der Pressemitteilung wird betont, dass die neuen Produkte eine gute COXNUMX-Bilanz aufweisen, da Material und energieintensive Arbeitsschritte eingespart werden.

In einer Pressemitteilung hebt KARL MAYER die besonderen Vorteile seiner Lösung für die Sport-, Schuh- und Automobilbranche hervor. Ihrer Meinung nach eignet sich die Innovation besonders für Sonderanfertigungen. Mit dem Stoffdirektdruck lassen sich zahlreiche Textilien mit Logos, Markennamen oder Teamnamen verzieren und eröffnen sich darüber hinaus neue Möglichkeiten, „den wachsenden Bedürfnissen der Kunden nach Individualisierung erfolgreich gerecht zu werden“.

Im Sportbereich, wo hohe Ansprüche an die Produktleistung gestellt werden, ermöglicht das neue 3D-Drucksystem beispielsweise die einfache Integration von partiellen Verstärkungselementen wie Kinesiotapes oder Stützzonen für Muskulatur und Bewegungsstabilisierung in funktionelle Sportgeräte.

Für die Automobilbranche könnte das neue 3D-Drucksystem nach Angaben des Unternehmens aufgrund der geringen Anzahl an Arbeitsschritten interessant sein, die beispielsweise für die Integration von Verstärkungselementen in Türverkleidungen, Dachhimmel und Sitze erforderlich sind. Zeichnungen, Teamlogos und Firmennamen können einfach und präzise für den Einsatz im Automobilinnenraum eingesetzt werden. Neben diesen klassischen Anwendungen sind auch zukünftige Umsetzungen möglich, etwa die Integration von Schaltern in textile Strukturen, der Einsatz von Textilien zur Steuerung und Schutzhüllen für elektronische Komponenten.

Quelle: https://www.3dpulse.ru/news/promyshlennost/karl-mayer-predstavlyaet-sistemu-3d-pechati-dlya-tekstilnogo-proizvodstva/